Freitage an Weihnachten und Neujahr

Das Lokpersonal SBB P wurde in verschiedenen Regionen informiert, dass es infolge der Wochentagkonstellation (24.12. = Samstag und 25.12. = Sonntag sowie 31.12. = Samstag und 01.01. = Sonntag) in diesem Jahr sehr schwierig werden wird, den Sonntag nach den Ferien zu gewähren und dass «dies in diesem Jahr so nicht möglich sein wird». Die BAR-Regelung, dass wer im Vorjahr an allen Weihnachtstagen gearbeitet hat im Folgejahr an einem der Weihnachtstag 24. bis 26.12. auf Wunsch einen arbeitsfreien Tag erhält, sei «auch schwierig und wir werden nur den 26.12. geben können.» Folglich sind auch die weiteren Freiwünsche für die Festtage in diesem Jahr nur schwer zu gewähren.

Wir befürchteten, dass die gültigen Regelungen einzig als Grundsätze verstanden werden und in «speziellen Konstellationen» einzig als Empfehlung gelten sollen. Zusammen mit der Peko intervenierten wir mehrmals bei der SBB. Dass Weihnachten dieses Jahr auf einen Sonntag fällt, ist seit Jahrzehnten bekannt und mit motiviertem Personal sollten Lösungen möglich sein. Zumal die SBB offiziell einen ausgeglichenen Personalbestand kommuniziert.

Der Leiter Zugführung und Rangier SBB P, Claudio Pellettieri, bestätigte uns, dass es in keiner Weise darum gehe, bestehende Regelungen zu umgehen oder einseitig anzupassen, sondern darum, auf die Problematik hinzuweisen.

Klassische Problemlösungen

Es zeigt sich einmal mehr, dass der Druck auf bestehende Regelungen beim Lokpersonal latent hoch ist. Eine Problemlösung einzig durch Abbau sozialer Arbeitszeitreglungen wird gerne angegangen, da keine Kosten ausgelöst werden und die negativen Auswirkungen sowohl für das Privatleben wie auch mittelfristig für das Unternehmen statistisch nicht erscheinen und folglich nicht berücksichtigt werden.

VSLF Nr. 732, 5. Oktober 2022 HG