transfair will Lokführermangel durch Arbeiten bis 65 Jahre begegnen

Der Personalverband transfair sieht eine wichtige Stellschraube zur Entschärfung des Personalmangels beim Lokpersonal bei der alle fünf Jahre wiederkehrenden periodischen Prüfung PP des Bundesamtes für Verkehr zur Aufrechterhaltung des Fähigkeitsausweises.

Er fordert Anpassungen bei den PP, da insbesondere langjährige, erfahrene Lokführer/innen und Mitarbeitende weiterer Berufskategorien im Eisenbahnbetrieb vorzeitig in Pension gehen würden, damit sie nicht noch einmal eine periodische Prüfung absolvieren müssen.

In einer Interpellation von Nationalrat Thomas Ammann, CVP St. Gallen, verlangt dieser, die PP für ältere Bahnmitarbeitende (50 Jahre und älter) anzupassen, damit diese mit einem umgestalteten und weniger anspruchsvollen Prüfungsregime vermehrt wieder bis 65 Jahre im Betrieb verbleiben wollen und können. Die PP im heutigen Umfang sei insbesondere für das ältere Personal anspruchsvoll.

Zusätzlich sollen die periodischen Prüfungen nach einheitlichen Vorgaben in allen relevanten Kategorien und bei allen Transportunternehmen durchgesetzt werden.

Die Forderung steht im Widerspruch zur gemeinsamen Vereinbarung von SBB und den Sozialpartnern zur Finanzierung der Überbrückungspension (Priora) für ausgewählte Berufsgruppen von SBB und SBB Cargo.

Ziel von Priora ist es, Mitarbeiterkategorien mit hohen Belastungen oder tiefen Löhnen die Möglichkeit zu geben, früher ganz oder teilweise in die Pension zu gehen, indem die Arbeitgeberin eine Teilfinanzierung der Überbrückungspension übernimmt. 
Das Modell dient der Erhaltung der Gesundheit älterer Mitarbeitender und verbessert ihre finanzielle Situation nach der ordentlichen Pensionierung. 


Wie eine einheitliche periodische Prüfung für alle Berufskategorien (LF, FDL und Rangier) und bei allen Bahnen ausgestaltet sein soll, ist unklar.

VSLF Nr. 595, 6. Juli 2019 HG