Geplante automatische Einteilungen und flexible Jahresplanungen

Bei SBB Cargo wie auch SBB Personenverkehr gibt es Projekte, welche auf eine Flexibilisierung der Jahresplanung abzielen. Konkret soll die Möglichkeit bestehen Frei- und Arbeitstage flexibel zuteilen zu können. Ein über das Jahr verbindlichen und nach Gesetz vorgesehenen Freitagsraster wäre teilweise nicht mehr verbindlich. 

Aktuell finden bei SBB Cargo Gespräche statt für einen Versuch mit automatischer Arbeitszuteilung. Dies soll verschiedene Vorteile für die Mitarbeiter haben. Da grundsätzlich die Dienste der zu fahrenden Leistungen die Grundlage bilden, ist eine Flexibilisierung zugunsten des Betriebs zu erwarten. Viele Fragen, wie die Mitsprache und das gewähren von kurzfristigen Wünschen müssen noch abgeklärt werden.

Bei SBB P ist ein flexibles zuteilen und wünschen von Freitagen im Gespräch. Ob die Zuteilung von Arbeitstagen und im Gegenzug die Eingabe von gewünschten Freitagen durch die Mitarbeiter dieselben Verbindlichkeiten aufweisen, wird eine der entscheidenden Fragen sein.

Beide Modelle lassen vermuten, dass die Flexibilisierung primär dem Auffangen von saisonalen Verkehren und Bausperrungen dient. Zusätzlich sind durch eine Automatisierung Einsparungen beim Personal bei der Einteilung zu erwarten. Einen Mehrwert für das Personal versuchen wir zu eruieren. Bereits jetzt sind Rotationen in der Jahresplanung aufgrund von betrieblichen Notwendigkeiten wiederholt geändert worden. Vermehrt werden auch Termine für Monatseiteilungen nicht eingehalten, welche eine grosse Einschränkung in der Freizeitgestaltung darstellt.

Das zeitliche Ändern von Diensten und die Zuteilung von Freitagen sind die Faktoren, welches neben dem Dienst selber die gesamte Freizeit beeinflusst. Folglich ist die Diensteinteilung die Basis für ein minimes Sozial- oder Familienleben. 

Eine minimale Verbindlichkeit der Arbeitszeiten und Freitage ist für das Lokpersonal zentral. Dementsprechende Emotionen sind absolut nachvollziehbar. Eine Flexibilisierung und Automatisierung bergen die Gefahr von zusätzlichen weiteren Einschränkungen im Privatleben für das Personal.

Für die jeweiligen Verantwortlichen hat dieser Faktor keine Priorität. Folglich liegt es an uns, für einen Erhalt einer minimalen Verbindlichkeit und Rücksichtnahme auf das Personal einzustehen. Verschlechterungen hätten nachhaltige Folgen für die Gesundheit und die Attraktivität des Berufes und somit für die Unternehmung. 

In Anbetracht der allgemeinen Lage erwartet das Lokpersonal deutliche Verbesserungen der Anstellungsbedingungen.

VSLF Nr. 613, 22. November 2019 US/HG