Coronavirus

Am 11.3.2020 fand ein Treffen zwischen den Sozialpartnern und Vertretern der SBB zum Thema «Massnahmen Corona-Virus» statt, um ein gemeinsames Verständnis zur Lage zu schaffen. 

Der VSLF setzte sich dafür ein, dass der Schutz des betriebsrelevanten Personals an der Basis oberste Priorität haben muss und nicht die Aufrechterhaltung des Vollbetriebs mittels arbeitsrechtlicher Massnahmen. 

Sollte der Vollbetrieb aufgrund Personalmangel nicht mehr aufrechterhalten werden können, erwarten wir von den SBB eine Notfallplanung mit ausgedünntem Fahrplan.

Wir verwahren uns gegen jegliche Massnahmen, die das noch gesunde Lokpersonal bei einer Verschärfung der Pandemie zwingen, ihre Gesundheit und ohnehin schon knappe Freizeit für die Aufrechterhaltung eines Vollbetriebs zu opfern.

Selbstverständlich werden wir die Aufrechterhaltung des Betriebs im Rahmen unserer Möglichkeiten unterstützen, so wie wir es seit Jahren tun.

Aber auch für das betriebsrelevante Personal gelten die gleichen Regeln wie bei allen anderen. Wir appellieren an eure Eigenverantwortung und werden euch bei euren Entscheidungen unterstützen.

Konkret wurde uns bestätigt, dass gerade im Tessin bei Begleitfahrten und Einschulungen im Führerstand in jedem Fall aufgrund des gesunden Menschenverstandes entschieden werden soll, ob dies zu verantworten ist. 

Aktuell werden auch die Pausenvorgaben in Italien überprüft, zumal viele Geschäfte z.B. ab 18h schliessen. 

Parallel dazu hat der VSLF das BAV und das Bundesamt für Gesundheit BAG angeschrieben mit der Anfrage, welche Massnahmen zum Schutz des Personals geplant sind. 

Immerhin fahren offenbar in Österreich die Züge ohne Zugpersonal und die Grenze zu Italien wurde geschlossen. 

Das BAV hat uns mitgeteilt, dass die Systemführerschaft für sämtliche Bahnen bei der SBB liegt. 

VSLF Nr. 630, 12. März 2020 SG/ME/HG