Unfall eines Güterzuges in Auggen / Deutschland

Am Abend des 2. April 2020 kurz nach 19:30 Uhr verunglückte ein Güterzug der rollenden Landstrasse RoLa im deutschen Auggen, ca. 25 km vor Basel. Der Zug war mit einer BLS 485 bespannt und fuhr von Freiburg im Breisgau (D) in Richtung Basel und wäre weiter nach Novara (I) verkehrt. 

Verantwortlich für den Zug ist das EVU SBB Cargo International, welches im Auftrag von RAlpin zusammen mit der BLS AG die RoLa betreibt, wobei die SBB Cargo International die deutschen und italienischen Streckenabschnitte betrieblich verantwortet. 

Gemäss den zuständigen Behörden kollidierte der Zug mit einem auf die Gleise gefallenen Betonteil einer Brücke, welche am folgenden Wochenende abgebrochen werden sollte. 

Durch den Aufprall wurde die Betonplatte über den Puffern in den Führerstand gedrückt und über 100 m vor dem Zug hergeschoben. Der Begleitwagen hinter der Lok schob sich teilweise unter die Maschine. 

Offenbar konnte der 51-jährige Lokomotivführer keinen Notruf mehr abgeben und erlag seinen Verletzungen noch auf der Unfallstelle. Er war bei MEV Deutschland angestellt.
Von den insgesamt zehn Lastwagenfahrern im Begleitwagen wurden die meisten leicht verletzt.

Sven Flore, CEO von SBB Cargo International, ist tief betroffen: «Ich bin bestürzt und bedaure dieses tragische Zugunglück zutiefst. In Gedanken sind wir beim verunglückten Lokführer und seinen Angehörigen – mein aufrichtiges Beileid». 

Der Verband Schweizer Lokomotivführer und Anwärter VSLF und auch die Kollegen der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer GDL möchten den Angehörigen des auf diese tragische Art verstorbenen Berufskollegen ihr tief empfundenes Beileid aussprechen und wünschen viel Kraft.

VSLF Nr. 634, 3. April 2020 HG