Verhandlung Sparmassnahmen SBB Cargo abgeschlossen

Nur 8 Tage nach der Einigung bei der SBB AG haben sich die Parteien der Verhandlungsgemeinschaft VG auch auf ein Sparpaket mit SBB Cargo geeinigt.

Es entspricht weitgehend dem Sparpaket der SBB. Einzig die Laufzeit des GAV 2019 wird am 1. Mai 2021 um nur 20 Monate verlängert, anstelle von drei Jahren wie bei der SBB.
Unser Vorschlag, auf die Prämie von CHF 200.– zu verzichten zugunsten einer höheren Lohnsumme für den Aufstieg von 0,4% statt 0,3%, fand kein Gehör.

Die während den Verhandlungen durch SBB Cargo angedachte Verknüpfung der Sparmassnahmen mit den Verhandlungen über die Weiterentwicklung der Arbeitszeitregelungen und der Weiterentwicklung des GAV werden nun doch getrennt betrachtet. Der VSLF hat ausdrücklich darauf bestanden. Da wir Sozialpartner jederzeit zu ergebnisoffenen Verhandlungen nach GAV verpflichtet sind - zumal im GAV SBB Cargo explizit so vereinbart - finden dennoch baldige Gespräche statt, aber auf der Basis von gegenseitigen Vorschlägen für Verbesserungen und Ergebnis-offen.

Die jetzt beschlossenen Sparmassnahmen belasten einzig die Mitarbeiter im Aufstieg, was wir auch bei Cargo zu verhindern versuchten. Bei den Verhandlungen über Arbeitszeitregelungen, um «den spezifischen Bedürfnissen des Schienengüterverkehrs vermehrt Rechnung zu tragen», würden die Einbussen bei möglichen Verschlechterungen von Arbeitszeitreglungen einzig die Mitarbeiter in Touren zu tragen haben. Dies wäre abermals eine einseitige und nicht solidarische Verteilung der Lasten innerhalb der Unternehmung, welche weder im unseren noch im Interesse der Unternehmung sein kann. 

Würdigung des Resultats
Der VSLF hat verschiedentlich in seinen Newslettern und per Schreiben an die VSLF-Mitglieder Stellung zu den geforderten Sparmassnahmen bezogen.

Wir hätten ein Gang zum von SBB Cargo eingereichten Schiedsgericht begrüsst, da wir davon ausgehen, dass das Schiedsgericht die Klage von SBB Cargo abgewiesen hätte.
Dass während der schwierigen wirtschaftlichen Lage durch Corona und den massiven finanziellen Verlusten von SBB Cargo trotzdem jedem Mitarbeiter unter GAV zusätzlich eine Prämie von CHF 200.– ausgerichtet wird, ist nicht zu erklären. Die Mehrkosten aus dieser Giesskannenmentalität werfen ein zweifelhaftes Licht auf die Integrität der Forderungen nach Sparmassnahmen.

Wir hoffen, dass diese beschlossenen Sparmassnahmen, welchen wir mit den Partnerparteien der VG zugestimmt haben, zur Gesundung von SBB Cargo beiträgt.

VSLF Nr. 661, 29. Januar 2021 MG/HG