Das Lokpersonal Chur und Sargans wurde aufgefordert, ihren Einsatzwunsch ab FPLW 2021/22 bis am 12. Mai 2021 aus drei Wahlmöglichkeiten zu melden:
- Eingeteilt, nur im eigenen Depot (wie bisher)
- Reserve, beide Depots Chur und Sargans
- Egal wo und wie
Wer an der Abstimmung nicht teilnimmt, soll ohne Rücksprache zugeteilt werden, ungeachtet des Wohnorts oder der Verfügbarkeit eines Autos.
Was hier als Wunsch-Möglichkeit deklariert wird, ist nichts anderes als ein weiterer Versuch, die eigenen, jahrelangen Planungsfehler auf Kosten des Personals zu kompensieren.
Anstatt die hausgemachten Fehler in der Planung und der Verfügbarkeit der Mitarbeiter endlich grundlegend anzugehen und eine schweizweite Strategie für die Abdeckung von Spitzen zu entwickeln, werden hier lokale Lösungen zu Ungunsten des Lokpersonals forciert, was die Stimmung im Personalkörper Chur und Sargans weiter erheblich schwächen wird.
Solche lokalen Massnahmen sind schlussendlich kontraproduktiv für die SBB. Und die Mehrwegregelung löst schon heute enorme Kosten aus, da die zur Verfügung-Stellung eines eigenen Autos oft nicht attraktiv ist für das LP.
Somit empfehlen wir, an der Abstimmung nicht teilzunehmen oder das eigene Depot anzukreuzen, zumal keine Instruktionen für die Leistungsabdeckungen des zweiten Standorts vorgesehen sind.
Der VSLF setzt sich weiterhin für funktionierende Strategien ein, um die Planungssicherheiten nachhaltig zu optimieren. Diese Sicherheiten müssen aber auch für die Mitarbeiter gelten; gehen diese verloren, verliert auch die SBB.
Es wird höchste Zeit, die Probleme integral zu analysieren, um tatsächlich funktionierende Lösungen zu finden. Es reicht nicht mehr, die Probleme lokal zu bewirtschaften und zu behaupten, dies sei mit den zuständigen Gremien der Sozialpartner, PeKo oder APK gemeinsam entwickelt worden.
Bis dahin erwarten wir, dass solche Projekte im Rahmen einer nachhaltigen, funktionierenden Strategie überarbeitet werden.
Für den Vorstand VSLF Sektion Ostschweiz
Stephan Gut
VSLF Nr. 672, 17. April 2021 SG
