Information an die Thurbo Mitglieder des VSLF

Stand der Verhandlungen neues Lohnsystem

Von den Sozialpartner-Verbänden bei der Thurbo wurde Anfang Jahr Verhandlungen über ein neues Lohnsystem verlangt. Grund dafür war das seit Gründung von Thurbo ungelöste Problem der mangelnden Speisung der Lohnsysteme bei den Lohnverhandlungen. Zusätzlich sind die aktuellen Löhne je nach Einstellungs- und Zivilalter unterschiedlich und ergeben grosse Ungerechtigkeiten, und das ebenfalls seit Beginn von Thurbo.

Die Forderung der Verbände ist analog der Muttergesellschaft ein fester, 10-jähriger Lohnaufstieg zum Maximum. Dies wurde für die gesamte Unternehmung verlangt, nicht nur für die Lokführer. Damit sollten auch die Lohnunterschiede von zum Teil über 40'000 Fr., welche durch die stark unterschiedliche Einreihung bei den Einstellungen entstanden sind, gemildert und korrigiert werden.

Nach sechs Verhandlungsrunden seit diesem Sommer ist das letzte Angebot von Thurbo einen festen Aufstieg zu gewähren, welcher über 20 Jahre dauern würde. Dafür müsste als Anteil des Personals die Lohnbänder gekürzt werden. Dies mit allfälligen Garantien für diejenigen, welche bereits im oder am Maximum ihres Lohnbandes sind.

Seit Jahren fordert der VSLF Thurbo auf, die Ungerechtigkeiten der einstellungsbedingten Lohnunterschiede durch zusätzliche Mittel ausserhalb der Lohnverhandlungen zu lösen. Bisher ohne Erfolg. Dazu ist zu sagen, dass ohne zusätzliche Korrekturen, unabhängig vom Lohnsystem, nur jährlich grosse Beträge für den Aufstieg für kontinuierliche Verbesserung sorgen kann.

Man muss sich wohl berechtigt die Frage stellen, ob die Absicht bestand, die Lohnsysteme so zu speisen, dass das vorgegebene Lohnmaximum überhaupt in absehbarer Zeit erreicht werden kann. Zusätzlich wurden innerhalb der verhandelten Lohnsummen laufend Gelder in Vorsorgefonds, die Pensionskasse und Abfederungsmassnahmen geleitet.

Mitgliederversammlung Thurbo in St. Gallen

Am 28. Oktober 2021 wurde nach der 5. Verhandlungsrunde zum Lohnsystem von den Verbänden zu einer gemeinsamen Mitgliederversammlung in St. Gallen gerufen. Der mit Abstand grösste Teil der rund 2 x 30 Kolleginnen und Kollegen gab uns das Mandat für eine Sistierung der Verhandlungen. Dies entspricht auch den Überlegungen des Vorstand VSLF-Thurbo.

Weiter wurde eine Petition zuhanden der Geschäftsleitung Thurbo lanciert, in welcher eine Gleichbehandlung von Thurbo analog der Muttergesellschaft SBB und ein branchenübliches Lohnsystem mit einem festen Lohnaufstieg und einem garantierten Erreichen des Zielwertes innerhalb absehbarer Zeit gefordert wurde. Die 273 gültigen Unterschriften der Petition (von 501 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern) wurden Frau Bossert im Rahmen der 6. Lohnsystem Verhandlung überreicht.

Vorstand VSLF Thurbo

Mit Simone Zigerli und Michael Burri verlassen zwei Vorstandsmitglieder den Arbeitgeber Thurbo und somit auch den VSLF Thurbo-Vorstand. Der Vorstand hat am 5. November 2021 beschlossen, dass vorübergehend Lukas Urech, Lokführer Thurbo in St. Gallen, die administrativen Belange übernehmen und neu auch die Verantwortung für die Depotobmänner übernehmen wird. Zur Unterstützung des Vorstand VSLF Thurbo wird weiterhin Hubert Giger und Michael Burri zur Verfügung stehen. Manuela wird weiterhin die Kasse führen und Fränzi bleibt uns als Beisitzerin erhalten.

Durch den Wegfall von Simone und Michi werden für den Vorstand mindestens zwei neue Mitglieder für die junge und motivierte Gruppe gesucht. Interessierte melden sich bitte bei einem der Vorstandsmitglieder.

Stiftungsrat der Vorsorgestiftung der Thurbo

Durch den Arbeitgeberwechsel von Michael Burri wird für den Stiftungsrat der Vorsorgestiftung Thurbo ein neues Mitglied für die Arbeitnehmervertretung gesucht. Falls sich jemand vom VSLF für dieses interessante und wichtige Amt zur Verfügung stellen würde, bitten wir um entsprechende Mitteilung.

Uniform Tragpflicht beim Lokpersonal Thurbo

In sämtlichen Unterlagen von Thurbo und im Vorwort der Broschüre der "Tragevorgaben für das Lokpersonal" vom November 2020 wird aufgeführt: "Bei Thurbo kann das Lokpersonal wählen, ob es in Berufskleidern oder privater Kleidung arbeitet".

Seit geraumer Zeit erhalten wir Informationen, dass sowohl neu eingestellte Lokführerinnen und Lokführer, Lokführer mit Vertragsänderungen und diejenigen Lokführer, welche Freiwillig das Tragen der Uniform gewünscht haben, zum Tragen derselben vertraglich verpflichtet werden.

Mit dem Entscheid, die Uniform zu tragen verbirgt man das Recht, auf diesen Entscheid zurückzukommen, womit die Freiwilligkeit zur Pflicht wird, ohne Rückkehrmöglichkeit. Diese nachträgliche Tragepflicht ist faktisch ein Obligatorium für ca. 90% der Lokführer. Uns wurde von Thurbo bestätig, dass neu eine Tragpflicht besteht und diese auch arbeitsvertraglich so festgehalten wird. Wir forderten Thurbo auf, von der Vertragspflicht abzusehen, zumal viele Thurbo MA die Uniform freiwillig tragen.

Thurbo hat uns zugesagt, den Entscheid zu prüfen und am nächsten Treffen im April 2022 nochmals zu diskutieren.

VSLF, 13. Nov. 2021 / HG, MB