Informationen SBB Cargo

Depot Arth-Goldau / GBT

Nach kurzer Schliessung wird das Cargo-Depot in Arth-Goldau auf Grund der Situation im Gotthard-Basistunnel wieder in Betrieb genommen. Es wird auf freiwillige Mitarbeiter, vorzugsweise aus dem alten Lokführerbestand des ehemaligen Depots, zurückgegriffen. Wir sind erstaunt darüber, dass es entgegen den Aussagen von SBB Cargo und SBB Infrastruktur nun doch noch möglich ist, einen Lokpersonalwechsel im Bahnhof Arth-Goldau durchzuführen. So wie es SBB Personenverkehr und SBB Cargo International ohnehin immer praktizierten. Es zeigt aber einmal mehr auf, dass es durchaus bessere und intelligentere Lösungen gegeben hätte, als den Standort Goldau zu schliessen. Das erfahrene Personal mit viel Kenntnis über die Panoramastrecke bis hin nach Singen (D) hätte effektiver genutzt werden können und genutzt werden müssen. Die Mittel der öffentlichen Hand müssten nachhaltig, effizient und ressourcenschonend genutzt werden.

 

Vorschriften

Bereits seit der Einführung der V-App hat der VSLF die vielen Dokumente und Informationen mit unzähligen Änderungen kritisiert, weil bis heute die entsprechende Zeit für die korrekte Bearbeitung fehlt. Auch wenn wir unsere Anliegen in verschiedenen Gremien immer wieder einbringen, ist keine Verbesserung in Sicht. Die Einführung der «harmonisierten Betriebsvorschriften HBV» sollte der Vorschriftenflut entgegenwirken. Mittlerweile zeichnet sich aber ab, dass jedes involvierte EVU schlussendlich seine eigene Suppe kocht. Der konsequente Schritt wäre eine Erhöhung der Vorbereitungszeit, um der Informationsflut angemessen zu begegnen. Angemerkt sei dabei, dass in der Fachgruppe - zusammen mit der Fachhochschule Nordwestschweiz - bereits vor einigen Jahren festgestellt wurde, dass die Zeit deutlich höher sein müsste, um die Dokumente zu lesen, zu vertiefen und anschliessend anwenden zu können. Bei SBB Cargo eskaliert die Situation mit zirka 300 neuen und umfangreichen Vorschiften zu den einzelnen Anschlussgleisen. Teilweise werden sogar Prüfungen dazu verlangt. Diese zusätzliche PDF-Flut ist nicht mehr handhab- und anwendbar. Die Aufsichtsbehörde und die EVU sind aufgefordert ihre Verantwortung wahrzunehmen und die Anwendbarkeit der Vorschriften zu garantieren. Der aktuelle Stand tendiert zur Selbstbeschäftigung der zuständigen Stellen, welche der Eisenbahn und der Sicherheit direkt widerspricht. Der VSLF hat kürzlich schriftlich erneut eine Eingabe postiert und die Behebung dieser unhaltbaren Situation verlangt. Eine Stellungnahme steht noch aus.

 

Einzelfreitage

Die Ungleichverteilung der Dienstmengen unter den Wochentagen verschärfen sich laufend und es werden immer mehr Stimmen laut, dass folglich die Einführung von Einzelfreitagen für das Lokpersonal nicht mehr umgangen werden könne. Die Einzelfreitage wurden bisher aus Anstand und Respekt nicht zugeteilt. Bisher haben wir uns auf Ausnahmen - bei betrieblicher Notwendigkeit - geeinigt, solche Einzelfreitage einzuteilen. Aus verschiedenen Quellen haben wir erfahren, dass Einzelfreitage vermehrt zum Normalzustand werden sollen. Diese zusätzliche Belastung der Work-Live-Balance ist ein No-Go und für den VSLF nicht akzeptabel. Wir werden einer Änderung der bisherigen Handhabung vehement entgegentreten.

 

VSLF Nr. 782, 16. November 2023, MG / BB